Unsere Dorfgeschichte

 

In vorrömischer Zeit   war die Eifel mit Urwald bedeckt. Damit soll aber nicht gesagt sein, dass sich nicht einige wenige Siedlungen vorfanden. Für unsern Teil der Eifel befand sich eine altsteinzeitliche Wohnstätte in der Buchenlochhöhle zu Gerolstein. Weiter sind in Mehren so reiche vorrömische Funde gemacht worden, dass man von einer Mehrener Kultur spricht. Diese Siedlung gehörte dem Ende der Hallstattzeit an um 500 v.Chr. Eine recht starke Besiedlung unseres Gebietes lässt sich für die Römerzeit nachweisen. In dem Hin und her der Völkerbewegungen ist die römische Kultur zugrunde gegangen. Die Einwohner wurden teils vernichtet, teils flohen sie vor den heranziehenden Völkerstämmen nach Süden. Die Eroberer ließen sich selbstredend in den besseren Gegenden zuerst nieder. Unser Gebiet hatte deshalb fast keine Bewohner mehr. Wald bedeckte allmählich wieder unser Gebiet. Ungefähr vom 8. Jahrhundert ab setzt dann eine Neubesiedlung ein, die bis zum 13.Jahrhundert reicht.

 

 

Anno 1316 … taucht Steinborn zum ersten mal in der Geschichte auf und zwar in einem Register, das der Erzbischof von Köln anfertigen ließ, um nach ihm die Besteuerung der Pfarreien der Erzdiözese vorzunehmen. Die Siedlung nannte sich Steinborn, was soviel bedeutet wie die Bauern beim Stein. In den älteren Urkunden kommt auch die Form „bur“ vor. Diese Doppelform bor oder bur für Bauer waren gebräuchlich.
   
Anno 1324 … verweist ein Verzeichnis der Einkünfte des Friedrich von Daun auf das Dorf Steinborn. Dieses Besitzverhältnis hatte zur Folge, dass die Bewohner den Herren von Daun Frondienste leisten mussten, an sie hatten sie den Zehnten, der diesen zustand abzuliefern.
   
Anno 1347-1352 Es wütete die Pest. Dies führte zum Erlöschen ganzer Dörfer, wie dem Dorf Oberroth zwischen Neroth und Steinborn. Während dieser Zeit gelangte das Raubritterwesen zu unerträglichen Auswüchsen, woran die Herren von Daun nicht geringe Schuld trugen. Um das Raubwesen zu unterbinden, schlossen die beiden Erzbischöfe Balduin vom Trier und Wilhelm von Köln im Jahre 1350 ein Bündnis. Alle Mahnungen, vom Rauben abzulassen, fruchteten nichts. Des fortgesetzten Trotzes müde, griffen die beiden Erzbischöfe im Frühjahr 1352 zu den Waffen und besiegten Egidius von Daun.
   
Anno 1353 … schlossen die beiden Erzbischöfe einen Vertrag zur späteren Teilung der dem Grafen gehörigen Burg und Herrschaft Dune.

… am 6. Oktober verkauften Zyls, Herr von Dune und seine Hausfrau Kunegunde von Virneburg dem Erzbischof Balduin für 5000 kleine Gulden von Florenz ihr Haus auf der Burg zu Dune genannt Rannstein mit Thürmen, Pforten und sonstigem Zubehör, den Hofstatt an der Mauer um den Püz herum bis an den Hofstatt weiland Herrn Johann’s von Dune, das Dorf Steinburren und die 3 Zehntereien, nämlich 1. Wylre mit den Dörfern Kirchwylre, Richartwylre und Berlingen; 2. Waltdorff mit denDörfern Zylsdorf, Arensdorf und Rockenkyle; 3. Geese mit den Dörfern Pelheim, Hundeswinkel, Hengestwylre und dem Hofe zu Dune.

   
Anno 1354-1356 1354 verlieh Kaiser Karl IV. Erzbischof Balduin alle Rechte in Dune. Eine gleiche Belehnung Erzbischof Boemunds von Trier erfolgte im Jahre 1356. Die Herren von Daun trugen also fortan ihren Besitz von der Trierer Kirche zu Lehen. Seit dieser Zeit entwickelte sich das Amt Daun als Verwaltungsbezirk des Erzstiftes. An Heinrich, den ältesten Sohn des Gilles, ging das väterliche Erbe über, nachdem er sich mit den beiden Erzbischöfen wieder vollkommen ausgesöhnt hatte. 1354 teilten sich die Söhne von Gilles Heinrich und sein Bruder Richard die Burgen und Güter, Land und Herrschaft. Letzterer war vermählt mit Irmesind von Dune, Tochter des schon genannten Friedrich mit dem Beinamen von Wolkeringen. Er wird seine Hälfte an Steinborn seinem einzigen Kinde vermacht haben, das sie dann dem Richard mit in die Ehe brachte. Von Heinrich ging sein Teil an Herrschaft Daun an seinen Sohn Johann über, der nur eine einzige Tochter Agnes hatte, die mit Gobelius von Kynheim verheiratet war.
   
Anno 1427 Nach dem Tode ihres Gemahls verzichtete sie 1427 auf die ihr von ihrem Vater als Wittum verschriebenen Mannlehen, darunter auch auf ihren Teil an Steinborn. Von Richard ging sein Teil an Daun an seine Tochter Lucia über, die ihn ihrem Gemahl Diedrich von Dune aus der Linie zu Bruch mit in die Ehe brachte, also auch den von ihrem Vater ererbtem Teil von Steinborn. Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor, ein Sohn und zwei Töchter. Der Sohn Diedrich starb ohne Nachkommen. Die Herrschaft ging deshalb an die beiden Schwestern über. Irmengard war mit Diedrich II. von Manderscheid vermählt, der 1421 durch die Vermittlung des Kurfürsten Otto von Trier bei der Teilung des Nachlasses seines verstorbenen Schwagers dessen Teil an Daun erhielt. 1421 ging die Herrschaft Daun mit Steinborn durch Heirat an Manderscheid über.
   
Anno 1450-1488 1450 wurden der Pfarrort Steinborn und die Filialen Kirchweiler und Hinterweiler durch Johann von Numagen, der in den Diensten des Johann Hurte von Schönecken stand, gebrandschatzt. Auf Diedrich II. folgte sein Sohn Diedrich III. Herr zu Manderscheid und Dune; 1451 erhielt er Schleiden und 1468 noch die Grafschaften Blankenheim und Gerolstein. Er hatte drei Söhne Kuno, Johann und Wilhelm. Zu seinen Lebzeiten 1479 und 1482 verteilte er seine Güter unter seine Söhne. 1482, am 8. Mai erhielt Graf Wilhelm von Manderscheid- Daun in dem von Erzbischof Johann II vermittelten Vertrag zwischen Wilhelm und Seinem Vater, Dietrich III das Dorf Steinborn. l488, am 17. Januar erhielt bei der Erbteilung der Graf von Manderscheid: Neunkirchen, Bützberg und die Kirchengift von Steinborn.
   
Anno 1546-1593 1546 tritt Diedrich von Rollingen, der das Marschallamt geerbt hatte, mit einer gleichen Forderung hervor. Doch diese Linie drang damit nicht mehr durch. 1563 zählte man in Steinborn 14 Haushaltungen. Die Kirche erhält anstelle der bisherigen Holzdecke ein Netzgewölbe, das auf einen Mittelpfeiler ruht. 1587 hatten vom großen und kleinen Zehnt der Kurfürst 1/3, Manderscheid-Kail und Manderscheid-Schleiden auch je ein Drittel gemeinschaftlich. Das andere Drittel gehörte zum Einkommen des Pastors. 1593 starb die Manderscheid-Schleidener Linie aus.
   
Anno 1619 … wurde die Vikarie Neunkirchen förmlich der Pfarrstelle Steinborn eingegliedert.
   
Anno 1630 … heißt es in einem Bericht an den Erzbischof von Trier über die Eifel: … „ist über zwei Teile ausgestorben; die noch am Leben syndt, haben das truckne Brodt nicht;“
   
Anno 1650 .. fielen 8000 Lothringer bei Daun ins Erzstift Trier ein, die der Erzbischof Philipp Christof von Soetern gegen das Trierer Domkapitel zu Hilfe gerufen hatte. Sie taten nichts als rauben und plündern. Der Amtmann von Cochem, Daun und Ulmen richtete ein Gesuch an das Domkapitel zu Trier, in dem die Not den Zeit deutlich zum Ausdruck kommt: „Es haben mich die armen aufs äußerste verderbten noch übergebliebenem Untertanen meiner mir anvertrauten Ämter inständiglich gebeten um Schonung zu bitten, weilen bei erstem und letzten lothringischen Hin- und Hermarsche und kontinuierlichem langweiligen Überzug denselben mehr und länger zugesetzt worden ist als andren Ämtern in Betrachtung, dass kein einziger Ort auf dem Lande als Ulmen und Mehren in etwa konserviert geblieben und einige Sommerfrucht habe säen können“ in den drei Ämtern seien auf 300 Häuser ausgestorben und in die Pfalz und anderwärts aus Mangel des lieben Brots ausgewichen; bei der Verteilung des landgräflichen Regimentes möge es doch bei einer Kompanie bleiben um Gotteswillen, weil das Sterben und der Mangel an Brot größer sei in den drei Ämtern als an keinem Ort.
   
Anno 1697 … kam Steinborn unter die weltliche Herrschaft der Herren von Manderscheid-Blankenheim zu Blankenheim, wobei es dann bis zur französischen Revolution verblieb.
   
Anno 1720-1725 1720 verkaufte Graf Franz Georg seinen Anteil an der Herrschaft Daun mit Steinborn an Kurtrier. In die Kirche wurde 1725 eine Empore eingebaut.
   
Anno 1787-1794 Steinborn hatte 174 Einwohner, die Gemarkung umfasste 471 ha und gehörte landeshoheitlich zum Amt Daun des Erzstifts Trier.
   
Anno 1797-1815 1797 Friede von Campo Formio, Kaiser Franz II. Bewilligt Rheingrenze für Frankreich. Steinborn kommt zum französichen Kanton Daun. 1801 durch den Frieden von Luneville fällt das linksrheinische Gebiet endgültig an Frankreich. 1803 wurde im Zuge der durch die französische Besatzung erfolgten Umgestaltung Neunkirchen Pfarrstelle und Steinborn Filiale. 1815 ist aus Steinborn während der Franzosenzeit ein Herr Gommelsen gefallen. 1815 werden die linksrheinischen Gebiete preussische Rheinprovinz. Daun wird Sitz eines Landrates.
   
Anno 1840 … wird in Steinborn wegen seiner großen Kinderzahl eine eigene Schule in der Mitte des Dorfes (heutiger Dreesplatz) errichtet. Bis dahin gingen die Steinborner Kinder zusammen mit den Neunkirchener Kindern in die Schule zu Neunkirchen.
   
Anno 1850-1860 Die alte helmförmige Spitze des Kirchturmes wurde, weil sie sich nach Süden neigte und deshalb baufällig zu sein schien, abgerissen und durch eine barocke Turmhaube ersetzt. Das überflüssig gewordene Seitenschiff der Kirche, auch das Nerother Schiff genannt, wurde 1860 wegen Baufälligkeit abgerissen.
   
Anno 1880-1883 1880 hat es noch Webstühle in Steinborn gegeben, die für eine angesehene Samt- und Seidenfabriken in Krefeld produzierten. Am 1. Juli 1883 schlug der Blitz während eines Rosenkranzgebetes in den Kirchturm ein. Die Kirche wurde jedoch nur leicht beschädigt. Im gleiche Jahr hat es in Steinborn gebrannt.
   
Anno 1891-1896 1891 hat die seit 1890 bestehende Molkereigenossenschaft Steinborn im ersten Halbjahr bereits gute Erfolge und versendet bei 12 Mitgliedern wöchentlich 40 Pfund Butter, die 13 -18 Pfennig mehr einbringt als sonst. 1895 wird aus der Steinborner Molkereigenossenschaft die für die ganze Pfarrei Neunkirchen bestehende „Molkereigenossenschaft mit beschränkter Haftung“, die von den Dörfern Steinborn und Neunkirchen betrieben wird. 1893 hat die Bergbaubehörde die Abbauwürdigkeit der Eifelkohle anerkannt und sagt die Konzession für Steinborn und Neunkirchen zu. 1894 sind in Steinborn gemäß den Gemeindeverzeichnissen in den Bürgermeistereien Daun und Sarmersbach über den Bestand an Löschgeräten 3 Brandleitern und 3 Hacken zur Brandbekämpfung vorhanden. Am 2. März 1896 haben die Einwohner der Gemeinden Steinborn und Neunkirchen zusammen den Brand bei dem Ackerer Jakob Hellen gelöscht. 1895 am 15. Oktober wurde in Steinborn eine Posthilfstelle eingerichtet.
   
Anno 1896 1896 haben die Gemeinden Steinborn und Neunkirchen einen gemeinsamen Ausschuss zur Bildung der freiwilligen Feuerwehr für Steinborn und Neunkirchen gebildet.
   
Anno 1897-1900 Die Mineralwasserquelle der Gemeinde Steinborn wurde 1897 notariell gegen eine Jahrespacht von 1000 Mark auf 5 Jahre mit Vorkaufsrecht an zwei Engländer verpachtet. 1896 gab es private Stickereien in Steinborn. 1899 wurde die Kirche gründlich renoviert. In den letzten fünf Jahren bis 1900 nahm die Bevölkerung in Steinborn um 11 Personen ab.
   
Anno 1905 … wurde in Steinborn eine zentrale Wasserleitung erstellt, an die alle Häuser angeschlossen wurden. In diesem Jahr hatte Steinborn 295 Einwohner.
   
Anno 1908-1909 In Steinborn wurde die neue Schule gebaut, da sich das alte Schulgebäude als zu diesem Zweck ungeeignet erwiesen hatte. Die Baukosten betrugen 17.000 Mark und wurden zum größten Teil vom Staat übernommen. Das alte Schulhaus wurde an Johann Trappen als Wohnhaus verkauft.
   
Anno 1909-1911 Am 22. November 1909wurde in Steinborn die freiwillige Feuerwehr mit 30 Mitgliedern gegründet. Sie wird am 31. Dezember 1911 vom Regierungspräsidenten der Rheinprovinz in Trier offiziell anerkannt.
   
Anno 1913 … wurde in Steinborn eine ländliche Fortbildungsschule eingerichtet. … wurde die Molkereigenossenschaft aufgelöst. … wurde für Steinborn ein Flächenzusammenlegungsantrag im Umfang von 479 ha gestellt.
   
Anno 1917-1928 1917 wurde die kleinste Kirchenglocke, die Lambertusglocke aus dem Jahre 1463 nach Neunkirchen ausgeliehen, da die dortigen Glocken alle abgeliefert werden mussten. Die anderen beiden Kirchenglocken von Steinborn mussten abgeliefert werden und wurden eingeschmolzen. 1920 ließ der Pastor Bernhard Hennen eine neue Glocke für die Steinborner Kirche gießen und kaufte eine weitere aus Trier hinzu. 1923 wurde als Denkmal für die im 1. Weltkrieg Gefallenen der Kreuzweg in der Kirche errichtet. 1928 wurde die Lambertusglocke an Steinborn zurückgegeben.
   
Anno 1939-1940 … ist im ehemaligen Molkereigebäude die „Heller-Kunst Fabrik“ tätig.
   
Anno 1943 … mussten die beiden 1920 angeschafften Glocken zu Kriegszwecken abgeliefert werden, wurden jedoch wie durch ein Wunder nicht eingeschmolzen sondern wenige Wochen nach Kriegsende von Steinborner Bürgern in Hamburg entdeckt und in ihre Heimatkirche zurück transportiert.
   
Anno 1970 … wurde Steinborn durch Eingemeindung ein Stadtteil von Daun.
   
Anno 1980-1982 … wurde die Steinborner Kirche grundlegend renoviert